Die Geschichte der Architektur von Lake Arrowhead

Sep 02, 2023

Diane Wilk, langjährige Bewohnerin von Arrowhead und Mitglied des American Institute of Architects, ist nicht nur Designerin von Arrowhead-Häusern, sondern auch eine Chronistin der Architekturgeschichte von Lake Arrowhead. In ihrem jüngsten Buch „Lake Arrowhead Architecture“ untersucht Diane die Geschichte und Entwicklung der Architektur am Berg. Und am 24. August hielt Diane im Mountain History Museum einen Vortrag zu diesem Thema.

Die ersten Siedler in Lake Arrowhead waren die Mormonen in den 1850er Jahren, kurz nachdem Kalifornien seine Eigenstaatlichkeit erlangt hatte. Der Berg lag direkt an der Straße von Los Angeles, wo mormonische Siedler ankamen, nach Salt Lake City, ihrem endgültigen Ziel. Unterwegs machten sie Halt in den San-Bernardino-Bergen, um dort wertvolles Holz zu kaufen. Die ersten Siedler brauchten nur etwa zwei Wochen, um den Vorgänger des Highway 18 zu bauen. Zu diesem frühen Zeitpunkt in der Geschichte bestand die Architektur in den Bergen kaum aus mehr als einfachen Blockhütten, da es an standardisierten Holzbrettern und Nägeln mangelte.

Bald nach dem Abzug der Mormonen aus dem San Bernardino Valley zogen Zitrusplantagen ein. Mit der Fertigstellung der Transcontinental Railroad im Jahr 1889 konnte Obst mit Kühlzügen von Kalifornien nach New York verschifft werden, und die Industrie boomte. Bis 1895 war Riverside die pro Kopf reichste Stadt des Landes. Der Bedarf an Wasser zur Bewässerung der Zitrusplantagen war der Auslöser für das Projekt zur Errichtung des Little Bear Dam.

Der Zustrom von Menschen in die Gegend zu dieser Zeit, sowohl zum Arbeiten als auch zum Entspannen, führte zu einer Entwicklung der Baustile von einfachen Blockhütten zu komplexeren Strukturen. Um den Wohlstand der Umgebung widerzuspiegeln, wurde ein viktorianischer Stil gewählt.

Während der Bau des Little Bear Dam im Jahr 1915 abgeschlossen wurde, hatte eine Klage aus dem Jahr 1913 alle Pläne, den damaligen Little Bear Lake zur Bewässerung zu nutzen, zunichte gemacht. Stattdessen wurde Little Bear Lake zu einem Ferienort. Im weiteren Verlauf der Entwicklung wurde der Name in den bekannteren Namen Lake Arrowhead geändert.

Und mit der Umwandlung vom Bewässerungsreservoir zum Ferienort kam es auch zu einer Veränderung des architektonischen Stils. Die viktorianischen Gebäude passten schlecht in die raue und natürliche Umgebung des Berges. Zu dieser Zeit wurde in weiten Teilen Südkaliforniens ein mediterraner Architekturstil übernommen, da dieser gut zum Klima passte. Doch in den Bergen wären solche Bauten nicht zu Hause. Mit der gleichen Denkweise wurden weniger gemäßigte europäische Einheimische wie England als Inspiration herangezogen. Der normannische Stil des alten England wurde zur Vorlage. Eines der ersten großen Gebäude in diesem Stil war „The Clubhouse“, das Gebäude, aus dem später die North Shore Tavern werden sollte, Namensgeberin von Tavern Bay.

Ein großes Architekturprojekt der damaligen Zeit war das Lake Arrowhead Village im Jahr 1922. Der für das Projekt verantwortliche Architekt, McNeil Swasey, ließ sich sowohl von der normannischen als auch von der französischen Architektur inspirieren. Elemente aus verschiedenen europäischen Stilen wurden kombiniert und zu etwas Neuartigem synthetisiert. Das ursprüngliche Dorf wurde später im Jahr 1979 gezielt niedergebrannt, um es wieder aufzubauen. Von den ursprünglichen Gebäuden ist nur noch der achteckige Tanzpavillon (heute die Heimat der Papagayos) erhalten.

In den zwanziger Jahren entstanden auch Häuser am Seeufer. Jedes gebaute Haus verlieh der Stilverschmelzung, aus der Lake Arrowhead entstand, seinen eigenen, einzigartigen Stil. Viele dieser ursprünglichen Häuser stehen noch heute.

Obwohl die 1930er Jahre die Weltwirtschaftskrise mit sich brachten, blieb Lake Arrowhead relativ unberührt, da es sich zu einem Mekka für Filmaufnahmen entwickelt hatte. Die Filmaufnahmen in Lake Arrowhead brachten noch mehr Menschen und noch extravagantere Gebäude mit sich. Ein Beispiel für ein Haus aus dieser Zeit ist das Chateau des Fleurs, das 1931 für Katherine Iten, die Erbin von Saltine Crackers, erbaut wurde. Es wird gesagt, dass der Beton der Auffahrt so gemustert war, dass er wie Cracker aussah. Teile des Hauses wurden direkt aus Frankreich mitgebracht und das Haus verfügte über Details wie maßgefertigte Fliesen mit Bildern aus dem Teppich von Bayeux, einem normannischen Kunstwerk.

Obwohl sich die Architektur damals größtenteils von der Vergangenheit inspirieren ließ, gab es auch Innovationen. Während es das Konzept der „dreieckigen Häuser“ schon seit einiger Zeit gab, wurde in Lake Arrowhead zum ersten Mal ein modernes A-Frame-Gebäude errichtet.

Der Zweite Weltkrieg brachte die Bauarbeiten am Lake Arrowhead zum Erliegen, doch in den fünfziger Jahren liefen die Arbeiten wieder auf Hochtouren. Nicht zuletzt dank Disney begann die damalige Architektur eine Wendung ins Fantastische zu nehmen. Die ohnehin schon quantitativen Stile von Arrowhead wurden noch märchenhafter. Teil dieser Bewegung war Santa's Village, das sechs Wochen vor Disneyland eröffnet wurde und damit der weltweit erste Franchise-Themenpark war.

In dieser Zeit kamen sogenannte Aschenputtelhäuser in Mode. Diese fantasieähnlichen Häuser erfreuten sich in den Bergen großer Beliebtheit. Gebäude wie der Yacht Club oder das Storybook Inn nutzten den beliebten Stil.

In den nächsten Jahrzehnten entwickelte sich das architektonische Design weiter und modernisierte sich, während die Welt um ihn herum dasselbe tat, doch in den neunziger Jahren begann die moderne Designästhetik zu verblassen. Der „Old Arrowhead“-Stil feierte bei vielen gebauten Luxushäusern sein Comeback. Dazu gehören das Haus von Brian Wilson sowie Diane Wilks eigenes Familienhaus, das sie 1998 selbst entworfen hat.

Der aktuelle Designtrend geht, sehr zu Dianes Verachtung, zu „ganz schwarzen Häusern“, die außen buchstäblich komplett schwarz gestrichen und innen komplett weiß dekoriert sind.

Um mehr über die Geschichte der Lake Arrowhead-Architektur zu erfahren, kann Dianes Buch „Lake Arrowhead Architecture“ im Mountain History Museum und an anderen ausgewählten Orten in den Bergen wie The Lake House in Cedar Glen und im Yacht Club erworben werden.